Semi-automatisierte Abgrenzung der aquatisch-terrestrischen Habitatkomplexe bei Niederwasser im Nationalpark Donau-Auen
Konferenz: Angewandte Geoinformatik 2010 - 22. AGIT-Symposium
07.07.2010 - 09.07.2010 in Salzburg, Austria
Tagungsband: Angewandte Geoinformatik 2010
Seiten: 10Sprache: DeutschTyp: PDF
Autoren:
WAGNER, Iris (Universität Wien, Österreich)
REITER, Karl (Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie, Wien, Österreich)
Inhalt:
Die Verbesserung des ökologischen Zustandes im Nationalpark Donau-Auen ist ein Ziel des flussbaulichen Gesamtprojekts - Donau östlich von Wien. Die vorliegende Arbeit soll für die im Zuge des Projektes durchgeführte FFH-Lebensraumkartierung Datengrundlagen liefern. Die Abgrenzung eines aktuellen, digitalen Gewässersystems wurde durch objektbasierte Bildanalyse (OBIA) und anschließender visueller Überprüfung anhand von Referenzdaten durchgeführt. Orthofotos, räumliche Modelle und thematische Daten wurden in einer multi-skalaren Umgebung analysiert. Unterschiedliche Segmentierungsalgorithmen und Klassifizierungsmethoden, welche in regelbasierten Abläufen definiert wurden, unterteilten das Gewässersystem in permanente Wasserflächen und aquatisch-terrestrische Übergangsbereiche (Ökotone). Das im Untersuchungsgebiet vorhandene Gewässersystem umfasst insgesamt eine Fläche von 9 km2. Ökotone nehmen bei Niederwasser 22 % der Fläche ein, während der Großteil des Gewässersystems aus permanenten Wasserflächen besteht. Dieser hohe Anteil kann durch die, in Relation zu den Gewässern im Auensystem, große Wasserfläche der Donau (67 %) selbst erklärt werden. Nicht direkt an den Hauptstrom angebundene Gewässer enthalten nur mehr 11 % Wasserflächen. OBIA ermöglicht die Abgrenzung eines feinskaligen, digitalen Gewässersystems auf Planungsniveau. Dadurch ist es möglich nicht nur das Gewässersystem selbst, sondern auch aquatisch-terrestrische Habitatkomplexe anhand von Referenzzuständen abzugrenzen. Durch den regelbasierten Ablauf ist die Reproduzierbarkeit der resultierenden thematischen Daten gewährleistet und jederzeit auf Basis neuer Daten wiederholbar.