GIS-gestützte Modellierung historischer Besiedlungsstrategien
Konferenz: Angewandte Geoinformatik 2010 - 22. AGIT-Symposium
07.07.2010 - 09.07.2010 in Salzburg, Austria
Tagungsband: Angewandte Geoinformatik 2010
Seiten: 10Sprache: DeutschTyp: PDF
Autoren:
BOOS, Silke; MÜLLER, Hartmut (Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik, FH Mainz, Deutschland)
HORNUNG, Sabine (Institut für Vor und Frühgeschichte, Universität Mainz, Deutschland)
Inhalt:
Seit Ende 2006 wird das Umfeld des keltischen Oppidum "Hunnenring" im nördlichen Saarland untersucht. Reiche Grabfunde des 5./4. und 1. Jh. v. Chr. aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet der treverischen Befestigung weisen auf die Ansiedlung einer keltischen Oberschicht in dieser heute peripher gelegenen Mittelgebirgsregion hin, aber auch für die anschließende römische Zeit bezeugt die Fundsituation des Raumes eine intensive Besiedlungstätigkeit. Ziel dieses Artikels ist die Modellierung von Besiedlungsstrategien der eisenzeitlichen und römerzeitlichen Bevölkerung für ein Teilgebiet des Untersuchungsraumes rund um den Hunnenring von Otzenhausen. Zu diesem Zweck wird eine gemeinhin als Archäologische Prädiktionsmodellierung (engl. Predictive Modelling) bezeichnete Methodik angewendet, die auf einer Analyse des Naturraums und bestimmter Annahmen potenzieller menschlicher Verhaltensweisen aufbaut. Mithilfe der Theorie von Dempster-Shafer, einer Methodik aus dem Bereich der Wahrscheinlichkeitstheorie, werden die zuvor definierten Einflussgrößen in einem Geographischen Informationssystem (GIS) modelliert und erlauben auf diese Weise Bereiche unterschiedlicher Siedlungspräferenzen herauszubilden. Zur Modellvalidierung wird das Ergebnis schlussendlich mit dem bekannten Fundkontext des Untersuchungsgebietes in Beziehung gesetzt und kritisch bewertet.