Ein Routenplaner für Rollstuhlfahrer auf der Basis von OpenStreetMap-Daten - Konzeption, Realisierung und Perspektiven
Konferenz: Angewandte Geoinformatik 2010 - 22. AGIT-Symposium
07.07.2010 - 09.07.2010 in Salzburg, Austria
Tagungsband: Angewandte Geoinformatik 2010
Seiten: 4Sprache: DeutschTyp: PDF
Autoren:
MÜLLER, Astrid; NEIS, Pascal; AUER, Michael; ZIPF, Alexander (Lehrstuhl Geoinformatik, Geographisches Institut, Universität Heidelberg, Deutschland)
Inhalt:
Auf der Basis von freien, nutzergenerierten Daten des OpenStreetMap-Projektes (OSM) wurde ein Routenplaner für Rollstuhlfahrer aufgebaut. Als Grundlage für die Routenberechnung dient der angepasste Routenplaner OpenRouteService (ORS). Die Demonstrationsanwendung ist auf dem Web-Portal "www. rollstuhlrouting.de" zunächst für die Bonner Innenstadt realisiert. Durch die genaue Vorausplanung der Wege können Hindernisse (Barrieren) die das Erreichen von Zielen erschweren oder verhindern vermieden werden. Die eigenständige Mobilität von Personen mit Mobilitätseinschränkungen wird somit gefördert. Informationen über die Zugänglichkeit von Orten und Einrichtungen existieren. Routenplaner jedoch, die Betroffenen barrierefreie Wege anzeigen gab es nur testweise für begrenzte Regionen. Bei der Realisierung wurden die individuellen Anforderungen an den Routenplaner von Seiten der Betroffenen berücksichtigt. Sowohl der ORS als auch das Datenschema von OSM wurden angepasst und für die zusätzlich erhobenen Daten erweitert. Um die Nutzbarkeit des Portals durch Jeden zu gewährleisten, wurde auf eine barrierefreie Gestaltung der graphischen Benutzeroberfläche geachtet. Durch die Nutzung freier Geodaten sowie durch das Prinzip des Web 2.0 besteht mit diesem Rollstuhl-Routenplaner erstmals das Potenzial für eine überregionale Anwendung. Erweiterungen durch die Kombination mit anderen Routing-Anwendungen, wie PKW-Routing oder Indoor-Routing sind denkbar. Sinnvoll ist die Erweiterung für mobile Endgeräte. Verbesserungsbedarf besteht hinsichtlich einer Vereinfachung der Datenerfassung, den Interaktionsmöglichkeiten mit dem Portal und der Barrierefreiheit des Portals. Folgeaktivitäten laufen derzeit im Zusammenhang mit dem Projekt "Ruhr2010 Barrierefrei" durch die Arbeitsgruppe Geoinformatik der Universität Heidelberg.