Mikrosystemtechnik – eine Zukunftstechnologie mit wirtschaftlichem Risiko?
Konferenz: Technologien und Werkstoffe der Mikro- und Nanosystemtechnik - 1. GMM-Workshop
07.05.2007 - 08.05.2007 in Karlsruhe
Tagungsband: Technologien und Werkstoffe der Mikro- und Nanosystemtechnik
Seiten: 4Sprache: DeutschTyp: PDF
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Autoren:
Herrnsdorf, Johannes (HL-Planartechnik GmbH in Measurement Specialties Inc., 44227 Dortmund. Germany)
Inhalt:
Die Erfolgsgeschichte der Mikrosystemtechnik hinterlässt nicht nur strahlende Gesichter. Den zahlreichen überzeugenden Produktbeispielen wie Tintenstrahldrucker, Mikromechanische Zerstäuber oder Sensoren für das Automobil steht eine Liste geschlossener Technologielinien und die Klage der Technologiebetreiber über mangelnde Gewinne gegenüber. Der technische Fortschritt mit stets steigendem Investitionsbedarf erlaubt eine dramatische Steigerung der Bauelemente pro Wafer (Produktionseinheit) und damit ein hohes Maß an Kostenreduzierung auf Komponentenebene. Gleichzeitig entstehen weltweit Überkapazitäten, die zu Preisverfall und Margenverlust führen. Den Founderies vergeht die Freude. Ein stetig steigendes Technologieangebot wie Trockenätzen, Waferbonden, Nanopartikel u.a. beflügeln die Entwickler zu neuen Produkten und Anwendungen der Mikrosystemtechnik. Ein einfacher Vergleich zum Beispiel zwischen konventionellen nasschemischen Tiefenätzen und dem neueren reaktiven Ionenstrahlätzen zeigt, dass die konventionelle Technologie noch unerwartet lange dem neuen technologischen Ansatz ökonomisch überlegen ist. Eine höhere Wertschöpfung durch Systemintegration bietet sich als Ausweg auf Kostendruck und reduzierte Margen an. Dies verträgt sich nahezu ideal mit dem Kundenwunsch nach einer Plug and Play Lösung. Er kauft lieber den kompletten Kompasssensor als drei Magnetsensoren mit einer Auswerteschaltung, einem dreidimensionalen low-g Beschleunigungssensor mit Auswerteschaltung und eigenem Aufwand für den Systemaufbau. Aber auch hier bleibt das ökonomische Augenmaß gefragt. Die hochtechnische monolithische Integration erweist sich der hybriden Integration oft wirtschaftlich unterlegen. Dennoch: Die Mikrosystemtechnik zeichnet sich zunehmend durch eine Vielzahl von Lösungswegen aus, so dass sich ihrer wachsenden Verbreitung kaum widerstände entgegensetzen. Wie in jeder Technologie, bedarf es auch hier der gesunden wirtschaftlichen Einschätzung.