Streifenleitung als Alternative für die Antennenmethode

Inhalt:
Die Streifenleitungs-, BCI-, TEM-Zellen-, und Rohrkoppler-Methode sind alternative Messmethoden für die in der EMV als Basis-Messung geltende Antennen-Methode. Seit den 90er Jahren ist die Streifenleitung in der ISO als eine Methode zur Prüfung der Störfestigkeit von elektronischen Komponenten gegen elektromagnetische Wellen sowohl zur Entwicklung als auch zur Qualifizierung in der 11452-5 festgeschrieben. Seit 2005 ist die Methode gleichfalls für Emissionsmessungen von elektromagnetischen Wellen in der CISPR25, 3 Edition im Annex H beschrieben worden. In den letzten 10 Jahren hat sich die Streifenleitungs-Methode zu einer vertrauenswürdigen und wirtschaftlichen Methode in der Automobiltechnik entwickelt, sowohl für Immunitätsprüfungen als auch für Emissionsmessungen. Die meisten deutschen Elektronik Zulieferer sind mittlerweile zufriedene Nutzer dieser Methode. Es soll hier aufgezeigt werden, dass einerseits diese Streifenleitungs-Methode - unter bestimmten Annahmen und Festlegungen - nicht nur zur Entwicklung, sondern gleichfalls zur Qualifizierung bezüglich der Störfestigkeit und Störaussendung von elektromagnetischen Wellen einsetzbar ist. Andererseits aber durchaus noch Risiken durch offene Fragen bestehen. Es wird eingegangen auf: Empfindlichkeit; Messdynamik; nutzbarer Frequenzbereich, theoretisch und praktisch; Reproduzierbarkeit; Interpretierbarkeit; Wirtschaftlichkeit; Vorteile für Zulieferer und Automobilhersteller; Mosaikbaustein für ein zukünftiges ausgewogenes "Labortest-Ensemble". Im zweiten Teil des Beitrags wird auf Probleme und Schwierigkeiten der Methode aus Sicht eines OEMs eingegangen. Offene Fragen und neue Erkenntnisse werden vorgestellt und diskutiert.