Alternatives und leicht realisierbares Verfahren zur Unterstützung bei der ES-Suche im kompensierten 20kV-Netz

Konferenz: STE 2022 – Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV (D-A-CH) - 7. ETG-Fachtagung
11.10.2022 - 13.10.2022 in Stuttgart-Esslingen, Germany

Tagungsband: ETG-Fb. 168: STE 2022

Seiten: 5Sprache: DeutschTyp: PDF

Autoren:
Pasker, Jürgen; Gebhard, Siegfried; Schmaranz, Robert (KNG-Kärnten Netz GmbH, Klagenfurt, Österreich)
Druml, Gernot (Sprecher Automation GmbH, Linz, Österreich)

Inhalt:
Trotz der bisher zum Einsatz gebracht Erdschlussrichtungsanzeigen, gestaltet sich die Erdschlusssuche im kompensierten 20kV-Netz der KNG-Kärnten Netz GmbH, häufig schwierig. Da im Versorgungsgebiet der KNG hauptsächlich das Wischerverfahren zur Anwendung kommt, ist gerade bei den als Ringen betriebenen Leitungen derzeit kein unterbrechungsfreies Suchen des anstehenden Erdschlusses möglich. Eine Versorgungsunterbrechung sollte natürlich möglichst vermieden werden und die Verlagerung des Fehlers in einen anderen Netzbezirk ist nicht immer, ohne weiteres möglich bzw. zielführend. Als Verbesserungsmaßnahme sollte ein stationäres Verfahren, zur Unterstützung für die Erdschlusssuche, mit möglichst robuster Methodik zum Einsatz gebracht werden, die im Idealfall, basierend auf bereits vorhandenen Komponenten und ohne großen zusätzlichen Aufwand in den Anlagen implementiert werden kann. Der nun gewählte und bereits in mehreren Anlagen realisierte Ansatz basiert daher auf einer Übertragung der, in den Schutzgeräten bzw. Feldleitgeräten errechneten, Nullströme in das SCADA-System. Durch eine manuelle Verstellung der Erdschlusskompensationsspule durch den Operator im Erdschlussfall, wird eine Veränderung des Nullstromes am betroffenen Abzweig erreicht. Mit Hilfe einer Visualisierung dieser Messwerte im Anlagen-Schaltbild der jeweiligen Anlage, ist eine entsprechende Beurteilung möglich. Somit ist mit relativ überschaubarem Aufwand eine unterbrechungsfreie Erdschlusssuche bzw. eine Nachortung möglich. In diesem Paper wird auf eine mögliche Weiterentwicklung des Verfahrens auf Basis der komplexen Pulsortung und Ableitung einer gerichteten Information, für Erdschlüsse bis zu einem Bereich von 5 kOhm, eingegangen.