DB-Richtlinien-konforme Aktualisierung des Blitzschutzkonzeptes der Stellwerkstechnik im Bereich der Duisburger Hafenbahn lässt Züge sicher rangieren
Konferenz: 14. VDE Blitzschutztagung - 14. VDE Blitzschutztagung
07.10.2021 - 08.10.2021 in online
Tagungsband: VDE-Fb. 77: 14. VDE Blitzschutztagung
Seiten: 8Sprache: DeutschTyp: PDF
Autoren:
Wolff, Gerhard K.; Durth, Rainer; Fink, Jean-Michel (Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg, Deutschland)
Kunert, Carsten (Thyssenkrupp Steel Europe AG, Duisburg, Deutschland)
Inhalt:
In Europas größtem Binnenhafen Duisburg wurde Mitte der 1990er Jahre das von dem Eisenbahn- und Logistikunternehmen Eisenbahn und Häfen GmbH – heute Thyssenkrupp Steel Europe AG – in Diesel-Traktion betriebene Hafenbahnnetz von klassischer Stellwerkstechnik auf elektronische Systeme umgestellt. Gravierende Probleme waren durch Blitzeinschläge verursachte Betriebsstörungen. Erst die Nachrüstung eines systemgerechten Blitz- und Überspannungsschutzes führte zu hoher Betriebsverfügbarkeit. Diese Nachrüstung musste unter rollendem Rad sowie ohne Eingriff in die vorhandene Verdrahtung der Leit- und Sicherungstechnik (LST) erfolgen. Gelöst wurde diese Aufgabenstellung, indem anstelle der Trennstecker in den Kabelabschlussgestellen (KAG) speziell für diesen Zweck entwickelte Überspannungsschutzgeräte (SPD) eingesteckt wurden. Die Erdanbindung erfolgte über ein im KAG nachgerüstetes Potentialausgleichssystem. Die so erfolgte nachträgliche Einbeziehung aller LST-Leitungen in den Blitzschutzpotentialausgleich bestätigte sich in ihrer Wirksamkeit in vollem Umfang von Anfang an. In den letzten Jahren führte auch im Duisburger Hafenbahnnetz die Fortentwicklung bei rechnergestützten netzwerkbasierten Rangierstellwerken zu einer Steigerung der betrieblichen Verfügbarkeit sowie zu einer Entlastung der Bediener im Rangierstellwerk bei gleichzeitiger Erweiterung der Nahbedienungsmöglichkeiten vor Ort. Die Blitzschutzkonzepte wurden unter Beachtung der DB-Richtlinie 819.0808: 2018-03-15 „LST-Anlagen planen; Blitz- und Überspannungsschutz von LST-Anlagen“ überarbeitet. Ein erstes Pilot-Betonschalthaus wurde bereits umgerüstet und ist in Betrieb. Alle verbleibenden Betonschalthäuser werden sukzessive gleichermaßen nachgerüstet. Damit wird eine hohe betriebliche Verfügbarkeit auch in den nächsten Dekaden gesichert sein. In diesem Beitrag werden auch durch elektrische Traktion hervorgerufene Beeinflussungen aus dem Gleis behandelt.