Zellulares Energiesystem – Alexa & Co. versus SMGW für Datenerfassung und Energiezellenmanagement
Konferenz: ETG-Kongress 2021 - ETG-Fachtagung
18.03.2021 - 19.03.2021 in Online
Tagungsband: ETG-Fb. 163: ETG-Kongress 2021
Seiten: 7Sprache: DeutschTyp: PDF
Autoren:
Kleineidam, Gerhard (VDE Arbeitskreis Energieversorgung 4.0, Nagel, Deutschland)
Schmid, Lutz Josef (Schmid Datensicherheit GmbH, Weiden, Deutschland)
Cader, Catherina (Reiner Lemoine Institut gGmbH, Berlin, Deutschland)
Inhalt:
Ohne Datenerfassung ist es nicht möglich, effektives Energiemanagement zu betreiben und Verbrauch und Erzeugung innerhalb eines Energiesystems im Gleichgewicht zu halten – „was man nicht messen kann, das kann man auch nicht lenken“ (Zitat: Prof. Peter Ferdinand Drucker, US Ökonom). Seit vielen Jahren versucht man im Rahmen der Digitalisierung und dem Messstellenbetrieb über Smart Meter und das sog. Smart Meter Gateway („SMGW“), Daten zur Steuerung und Regelung der Energieflüsse und der Energiequalität zu erfassen. Alleine es fehlt an der erforderlichen Akzeptanz der von BNA und BSI entwickelten Lösung. Viel unproblematischer läuft es in Sachen Datenerfassung bei Großkonzernen wie Google, Amazon, Microsoft oder Apple u.v.a., die ihre Digitalisierungslösungen bereits flächendeckend einsetzen. Vorzugsweise verwenden sie ihren oft uneingeschränkten Datenzugriff, um Dienstleistung im Bereich Nutzerkomfort und Infotainment zu verkaufen. Ohne Schwierigkeiten könnten sie aber auch – und mit hoher Wahrscheinlichkeit tun sie dies bereits – Verbräuche von Wasser und Energie bei ihren Nutzern nicht nur erfassen, sondern auch in ihrem Sinne lenken. Fluktuierende Preise am Markt würden es ihnen erlauben, ansehnliche Gewinne an der Energiebörse zu erwirtschaften. Gleichzeitig könnten sie auch die Kundenbindung stärken, indem sie einen Teil der Handelsspanne an ihre Kunden in Form günstiger Energiekosten weitergäben. Dieser Beitrag beschreibt die Anforderungen an Datenerfassung und Kommunikation im zellularen Energiesystem und vergleicht die eingesetzte Technik moderner Assistenzsysteme mit der des Smart Meter bzw. Smart Meter Gateways. Er zeigt aber vor allem die Unterschiede in Sachen Vermarktung, Akzeptanz und Investitionsbereitschaft. Die Autoren drängen darauf, eine Plattform für Datenerfassung und Energiemanagement zu etablieren, welche nachweislichen Mehrwert für alle Marktteilnehmer – Investoren, Betreiber und Endnutzer – liefert und die Geschäftsmodelle ermöglicht, die unabhängig sind von der Kommerzialisierung durch den Handel mit personenbezogenen Daten. Es gilt also die Vorzüge beider Plattformen zu kombinieren, um die vorhandenen informationstechnischen Möglichkeiten der Datenerfassung auch für die Steuerung zellularer Energiesysteme effektiv einsetzen zu können.