Wie kann die aufwendige Feinplanung bei FTTH-Netzen durch die sinnvolle Nutzung der Vorplanungsdaten optimiert werden?

Konferenz: Breitbandversorgung in Deutschland - 14. ITG-Fachkonferenz
23.03.2020 - 24.03.2020 in Berlin, Deutschland

Tagungsband: ITG-Fb. 292: Breitbandversorgung in Deutschland

Seiten: 4Sprache: DeutschTyp: PDF

Autoren:
Pfänder, Christoph (AND Solution GmbH, München, Deutschland)

Inhalt:
Die Planung von Breitbandnetzen kann an sich in zwei Phasen unterteilt werden: die Vorplanung und die detaillierte Feinplanung. Anschließend wird die Planung baulich umgesetzt und dann das Netz dokumentiert. Diese Dokumentation spiegelt das real umgesetzte Netz wider, berücksichtigt also Änderungen gegenüber der Feinplanung, die sich während der Bauphase ergeben haben. In der Vergangenheit wurde das Netz in den meisten Fällen separat in einem Geoinformationssystem (GIS) dokumentiert. GIS-Softwarelösungen bieten im Allgemeinen keine tiefergehenden Informationen über die gezeichneten Objekte, es werden lediglich Geodaten erfasst, verwaltet und ausgegeben. Nachdem die Dokumentation jedoch üblicherweise Grundlage für den Betrieb eines Netzes ist, sind Berechnungen und Verknüpfungen der einzelnen Objekte unabdingbar. Da die Bestandsaufnahme des tatsächlich gebauten Netzes idealerweise auf der Feinplanung basiert, können heutzutage nach dem Bau Rotkorrekturen übermittelt und dann in den Datenbestand eingearbeitet werden. Um grundsätzlich festzustellen, ob der Auf- oder Ausbau eines Breitbandnetzes in einem bestimmten Gebiet wirtschaftlich rentabel sein könnte, wird sehr häufig eine Vorplanung erstellt, mit der eine grobe Kostenschätzung möglich wird. Da zu diesem Zeitpunkt eine Realisierung noch nicht beschlossen ist, sollten Zeitinvestitionen so gering wie möglich gehalten werden. Hierfür haben einige Softwarefirmen Algorithmen entwickelt, die die Vorplanung zu einem sehr hohen Grad automatisiert erstellen. Daraus entstehen Planungsergebnisse, die bereits wertvollen Inhalt bereitstellen, jedoch für einen Ausführungsplan – etwa für den Tiefbauer – bei Weitem nicht ausreichend sind. Daher folgt bei einer positiven Entscheidung für den Bau des Netzes die Feinplanung, erstellt von erfahrenen Planern. In den meisten Fällen wird die Vorplanung jedoch nicht als Grundlage für die Feinplanung verwendet, und der Planer beginnt wieder bei Null. So werden maschinell erzeugte Ergebnisse nochmals aufwendig per Hand generiert, was wertvolle Arbeitszeit bindet. Der Lösungsansatz ist hier, dass die manuelle Planung auf den Daten aufsetzt, die von der Automatisierungssoftware erstellt wurden. Entscheidend hierfür ist es, die Vorplanungslösung mittels einer Schnittstelle mit der eigentlichen Planungslösung zu verbinden. Grundlage hierfür kann nur eine Software sein, die sehr flexibel im Umgang mit Veränderungen an Trassen und anderer Infrastruktur (z.B. Verteilerschränke oder Schächte) ist. Nur so wird eine signifikante Einsparung bei den benötigten Ressourcen möglich.