AmpaCity – supraleitende Kabel und Strombegrenzer für die Energieverteilung in Ballungsgebieten
Konferenz: Internationaler ETG-Kongress 2013 – Energieversorgung auf dem Weg nach 2050 - Symposium 1: Security in Critical Infrastructures Today
05.11.2013 - 06.11.2013 in Berlin, Deutschland
Tagungsband: Internationaler ETG-Kongress 2013 – Energieversorgung auf dem Weg nach 2050
Seiten: 7Sprache: DeutschTyp: PDF
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Autoren:
Merschel, F. (RWE Deutschland AG, Essen, Deutschland)
Noe, M. (Karlsruhe Institute of Technology (KIT), Karlsruhe, Deutschland)
Stemmle, M. (Nexans Deutschland GmbH, Hannover, Deutschland)
Hobl, A. (Nexans SuperConductors GmbH, Hürth, Deutschland)
Sauerbach, O. (Westnetz GmbH, Essen, Deutschland)
Inhalt:
RWE Deutschland installiert 2013 gemeinsam mit dem Kabelhersteller Nexans sowie mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Stromnetz der Essener Innenstadt das derzeit längste supraleitende Kabel der Welt. Mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekt „AmpaCity“ wird weltweit eine Vorbildfunktion bei der Weiterentwicklung der Stromnetze in Großstädten übernommen. Mit „AmpaCity“ stellt das Projektkonsortium eine Systemlösung vor, die ökonomisch und im Hinblick auf die Versorgungssicherheit überzeugt: Komponenten sind ein supraleitendes Drei-Phasen-Wechselstromkabel mit zwei Endverschlüssen und einer Verbindungsmuffe sowie ein ebenfalls supraleiterbasierter Strombegrenzer. Kabel und Strombegrenzer sind für eine Nennspannung von 10 kV und eine Nennleistung von 40 MW ausgelegt. Sie werden ein 110-kV-Kabelsystem gleicher Kapazität ersetzen. Zugleich schaffen die Projektpartner die Voraussetzungen für eine hohe Ausfallsicherheit, da das Kabel in Verbindung mit einem Strombegrenzer bei Netzstörungen nicht durch Fehlerströme überlastet werden kann. Eine große Herausforderung stellte auch die Trassenplanung und -projektierung dar: die Legung im Innenstadtbereich mit Kreuzungen wichtiger Hauptverkehrsstraßen und Straßenbahnanlagen sowie starker Trassenbelegung erforderte sehr fundierte Vorbereitungen und Abstimmungen. Der Startschuss für die Bauarbeiten in der Innenstadt von Essen fiel im April 2013; etwa zeitgleich, nach erfolgreichem Abschluss der Typprüfung, begann die Kabelfertigung; der Einbau erfolgte im Spätsommer. Nach der für Ende 2013 geplanten Inbetriebnahme wird in einem zweijährigen Feldversuch unter realen Netzbedingungen die Eignung für den Einsatz dieser Technologie auf breiter Basis gezeigt.