Optimale Positionierung von Schutz- und Fernwirktechnik in Mittelspannungsnetzen

Inhalt:
Seit 2012 setzt die eingeführte Qualitätsregulierung den Netzbetreibern einen ökonomischen Anreiz, kosteneffiziente Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungszuverlässigkeit umzusetzen. Der Einsatz von Schutz- und Fernwirktechnik innerhalb von Ortsnetzstationen wurde in der Vergangenheit kaum als Maßnahme betrachtet, um die Versorgungszuverlässigkeit zu verbessern. Fallende Preise für digitale Steuer- und Schutzgeräte verbessern die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit dieser Maßnahmen im Vergleich zu konventionellem strukturellem Netzausbau. Während viele existierende rechnerbasierte Verfahren den Ansatz der strukturellen Optimierung von Netzen der Mittelspannungsebene verfolgen, wird die Ausstattung von Ortsnetzstationen mit Schutz- und Fernwirktechnik kaum betrachtet. In diesem Beitrag wird ein neu entwickeltes rechnerbasiertes Verfahren vorgestellt, dass den Einsatz von Schutz- und Fernwirktechnik in Ortsnetzstationen unter Berücksichtigung der Qualitätsregulierung optimiert. Das entwickelte Verfahren beruht auf einem Genetischen Algorithmus und ist für alle typischen Mittelspannungsnetzstrukturen anwendbar. In einer exemplarischen Untersuchung wird die Einsatzfähigkeit des entwickelten Verfahrens anhand eines realitätsnahen städtischen Mittelspannungsnetzes aufgezeigt.