Direktnutzung statt Speichern – Hybridsysteme als Teil der Lösung der Speicherungsproblematik
Konferenz: VDE-Kongress 2012 - Intelligente Energieversorgung der Zukunft
05.11.2012 - 06.11.2012 in Stuttgart, Deutschland
Tagungsband: VDE-Kongress 2012
Seiten: 6Sprache: DeutschTyp: PDF
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Autoren:
Kleimaier, Martin (Essen, Deutschland)
Inhalt:
Die Speicherung der überschüssigen Energie der fluktuierend einspeisenden Erzeuger (PV und Wind) ist sehr teuer und immer mit Verlusten verbunden. Insbesondere bei den elektrolysebasierten Konzepten zur Langzeitspeicherung mit Wasserstoff oder Methan sind die Speicherungskosten und die Umwandlungsverluste sehr hoch. In dem hier vorgestellten Ansatz werden daher Möglichkeiten diskutiert, wie diese Stromüberschüsse kostengünstiger und effizienter direkt genutzt werden können. Hierfür bietet sich insbesondere der Wärmemarkt an. Der Einsatz von Strom zur Wärmeerzeugung ist sehr effizient, wenn dieser nicht mehr in thermischen Kraftwerken erzeugt werden muss, sondern aus erneuerbaren Quellen kommt. Darüber hinaus ist ein elektrischer Wärmeerzeuger im Vergleich zu allen Speicherkonzepten mit Abstand die kostengünstigste Lösung. Heute wird ein großer Teil des Wärmebedarfs mit Erdgas gedeckt, so dass sich Hybridsysteme anbieten, die nur noch bei Strommangel auf Erdgas, in Überschusssituationen aber auf Strom zurückgreifen. Anders als bei herkömmlichem Lastmanagement (z.B. Waschmaschine) ergeben sich hierdurch für den Kunden also keinerlei Komforteinbußen und keine Einschränkungen hinsichtlich Zeitpunkt und Dauer der Maßnahme. Auf diese Weise können die Vorteile des Erdgases als hervorragendes Medium für die Langfristspeicherung auch ohne aufwändige und ineffiziente Verfahren zur Erzeugung aus Überschussstrom genutzt werden. Im Gegensatz zu rein elektrischen Systemen muss hierbei nicht die entsprechende elektrische Leistung in Kraftwerken und/oder Speichern vorgehalten werden, um einen Betrieb auch bei Strommangel aus Erneuerbaren Energien zu ermöglichen.