Das 50,2 Hz-Problem im Kontext verbesserter Netzanschlussbedingungen

Konferenz: Internationaler ETG-Kongress 2011 -
08.11.2011 - 09.11.2011 in Würzburg, Deutschland

Tagungsband: Internationaler ETG-Kongress 2011

Seiten: 8Sprache: DeutschTyp: PDF

Persönliche VDE-Mitglieder erhalten auf diesen Artikel 10% Rabatt

Autoren:
Kaestle, Gunnar (Institut für Elektrische Energietechnik, TU Clausthal, Clausthal-Zellerfeld, Deutschland)
Vrana, Til Kristian (Department of Electric Power Engineering, NTNU, Trondheim, Norwegen)

Inhalt:
In Deutschland sind etwa 80 % der installierten Photovoltaikleistung an das Niederspannungsnetz angeschlossen. Im Sommer 2011 wurden regelmäßig mehr als 12 GW tatsächlicher Einspeiseleistung beobachtet. Dies zeigt, dass Erzeugungsanlagen an der Niederspannung signifikante Systemrelevanz erreicht haben. Folglich müssen sie einen Beitrag zur Wahrung der Netzstabilität leisten, wohingegen frühere Richtlinien im Fall einer Störung oft eine sofortige Trennung vom Netz verlangten. Inzwischen ist diese Strategie kontraproduktiv und neue Netzanschlussbedingungen tragen der geänderten Sachlage Rechnung. In diesem Artikel wird das Risiko einer Großstörung im Falle eines Überfrequenz-Ereignisses erläutert. Die Lösungen aus dem Hoch- bzw. Mittelspannungsniveau werden diskutiert. Unterschiede zum Niederspannungsnetz werden aufgezeigt, um die vorgeschlagenen Änderungen zu erläutern. Aus einem Modell der ENTSOE-kontinentalen Synchronzone werden Simulationsergebnisse gezeigt. Schritte zum Störungs- und Risikomanagent sowie allgemeine Vorsichtsmaßnahmen werden vorgeschlagen. Abschließend wird ein Vergleich zwischen den in der Vergangenheit aufgetretenen Defiziten in Netzanschlussbedingungen für die Mittelspannung (Windenergie) und Niederspannung (Photovoltaik) gezogen. Dies soll das Bewusstsein für die Normierung des dynamischen Verhaltens elektrischer Verbraucher (hier: Elektrofahrzeuge) schärfen.