Normung und Standardisierung als Erfolgsfaktor für die Elektromobilität

Konferenz: EMA 2010 Elektromobilausstellung - Fachtagung - Wettbewerbe
08.10.2010 - 09.10.2010 in Aschaffenburg, Germany

Tagungsband: EMA 2010 Elektromobilausstellung

Seiten: 8Sprache: DeutschTyp: PDF

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Autoren:
Heusinger, Stefan (DKE im DIN und VDE, Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt am Main, Deutschland)

Inhalt:
Die Elektromobilität ist sowohl für den Standort Deutschland als auch weltweit ein wesentliches, unmittelbar bevorstehendes Zukunftsthema. Grundlegende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Markteinführung und -durchdringung der Elektromobilität sind, neben einer Unterstützung der Entwicklung von Infrastruktur und Kommunikationsschnittstellen, positive Rahmenbedingungen zur Sicherung der notwendigen Investitionen. Dies kann durch die frühzeitige Festlegung auf schon vorhandene oder zu entwickelnde Normen geschehen, durch die erst die systemischen Vorteile der Elektromobilität und die notwendige Investitionssicherheit ermöglicht werden. Von wesentlicher Bedeutung ist die Vereinbarung europäisch, wenn möglich sogar weltweit einheitlicher Normen und Standards, die erst den grenzüberschreitenden Verkehr von Elektrofahrzeugen ermöglichen. Dies beginnt bei einheitlichen Steckern der Ladestationen und reicht bis zu einheitlichen Prozeduren des "Tankens" an Ladestationen. Parkplätze können um Ladestationen ergänzt werden, an denen die Batterien der Fahrzeuge während längerer Standzeiten aufgeladen werden (z. B. über Nacht oder während der Arbeitszeit im Betrieb). Schließlich gilt es, effiziente Abrechnungssysteme für diese "Tankprozeduren" zu spezifizieren, welche grenzüberschreitend, also zumindest europaweit, möglichst weltweit, einheitlich sein sollten. Innovationen kennzeichnen sich dadurch aus, dass es zunächst nur sehr wenige Anbieter und kaum Nutzer gibt. Eine konsensbasierte Norm ist daher in einigen Bereichen zunächst noch nicht möglich. Der Markterfolg der Lösung kann aber dadurch gefördert werden, dass sie frühzeitig zunächst in einer Spezifikation, zum Beispiel einer VDE-Anwendungsregel, definiert wird. Nach erfolgter Markteinführung wird der Nutzerkreis ausreichend groß werden, so dass diese Spezifikation in eine Norm überführt werden kann. Mehrere nationale und internationale Normen im Bereich der Elektromobilität existieren bereits oder werden zurzeit erarbeitet. Daneben bietet die DKE auch die Möglichkeit, die besagten frühen Spezifikationen zu erarbeiten, zu veröffentlichen und einem breiten Nutzerkreis verfügbar zu machen. Die Elektromobilität ist eine Sprunginnovation, die mehrere, bisher getrennte Domänen - die Elektrotechnik und die Automobiltechnik - integrieren muss. Daher sind eine Reihe von Gremien an der Normungsarbeit beteiligt. Die Aktivitäten sowohl der Gremien untereinander als auch der entsprechenden anderen Stakeholder müssen koordiniert werden; hierfür wird u. a. die Normungsroadmap E-Mobility erarbeitet. Ein wesentlicher Aspekt für eine weite Verbreitung der Elektromobilität ist das Laden der Elektrofahrzeuge. Dies kann kabelgestützt oder berührungslos erfolgen; aber auch andere Lösungen wie der Batteriewechsel sind denkbar. Im vorliegenden Beitrag wird auf die verschiedenen Ansätze zum Laden über Kabel eingegangen. Abschließend werden Normen aufgelistet, die für die Schnittstelle zwischen Versorgungsnetz und Elektrofahrzeug vorhanden sind.