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E DIN EN IEC 60112 VDE 0303-11:2024-11

Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen, isolierenden Werkstoffen

(IEC 112/643/CDV:2024); Deutsche und Englische Fassung prEN IEC 60112:2024
Art/Status: Norm-Entwurf, gültig
Ausgabedatum: 2024 -11   Erscheinungsdatum: 2024-10 -25
VDE-Artnr.: 1300157
Ende der Einspruchsfrist: 2024-12-25

Dieses Dokument legt das Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen Isolierstoffen unter der Verwendung von Wechselspannung fest, und zwar an Werkstoffen, die aus Bauteilen entnommen wurden, und an Werkstoffplatten.
Weiterhin legt dieses Dokument ein Verfahren zur Bestimmung der Erosion fest, soweit dieses benötigt wird.
Anmerkung: Die Prüfzahl der Kriechwegbildung wird sowohl als Abnahmekriterium als auch als Mittel zur Qualitätskontrolle an Werkstoffen und Formteilen herangezogen. Die Vergleichszahl der Kriechwegbildung wird hauptsächlich für die grundlegende Charakterisierung sowie zum Vergleich der Eigenschaften von Werkstoffen verwendet.
Die Prüfergebnisse sind nicht ohne Weiteres zur Ermittlung von sicheren Kriechstrecken bei der Konstruktion elektrischer Geräte geeignet.
Die Ergebnisse dieses Verfahrens wurden zur Isolationskoordination von an Niederspannungsversorgungssystemen angeschlossenen Geräten mit einer Bemessungsspannung von bis zu 1 000 V AC bzw. 1 500 V DC (höhere Spannungen in inneren Stromkreisen zulässig) verwendet. Bei der Verwendung dieser Ergebnisse müssen auch die Überspannungspegel und Kriechstrecken berücksichtigt werden, und es muss der Verschmutzungsgrad ermittelt werden, dem das Isolierungssystem des Produkts voraussichtlich ausgesetzt sein wird. Dies ist in Übereinstimmung mit IEC 60664-1, Insulation coordination for equipment within low-voltage systems – Part 1: Principles, requirements and tests.
Dieses Prüfverfahren ermöglicht eine Unterscheidung zwischen Werkstoffen mit einem verhältnismäßig geringen und solchen mit mäßigem oder gutem Widerstand gegen Kriechwegbildung, Letztere zur Anwendung in Betriebsmitteln, die für den Einsatz bei feuchten Umgebungsbedingungen geeignet sind. Für die Bewertung des Werkstoffverhaltens bei Freilufteinsatz sind strengere und länger andauernde Prüfverfahren erforderlich, bei denen höhere Spannungen und größere Probekörper eingesetzt werden (siehe der Geneigte-Ebene-Prüfung (en: inclined plane test) nach IEC 60587). Andere Prüfverfahren – wie der Geneigte-Ebene-Prüfung – können Werkstoffe in einer anderen Reihenfolge als das in diesem Dokument beschriebene Tropfenverfahren gewichten.
Gegenüber DIN EN IEC 60112 (VDE 0303-11):2022-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) In Abschnitt 7.3 wurde „spezifischer Widerstand“ durch „elektrische Leitfähigkeit“ ersetzt.
Dieses Prüfverfahren bewertet die Zusammensetzung des Werkstoffs sowie die Oberfläche des zu bewertenden Werkstoffs. Sowohl die Zusammensetzung als auch der Oberflächenzustand haben direkten Einfluss auf die Ergebnisse der Bewertung und werden bei Verwendung der Ergebnisse im Werkstoffauswahlprozess berücksichtigt.

Gegenüber DIN EN IEC 60112 (VDE 0303-11):2022-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) In Abschnitt 7.3 wurde „spezifischer Widerstand“ durch „elektrische Leitfähigkeit“ ersetzt.