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E VDE-AR-N 4120 Anwendungsregel:2024-11

Technische Regeln für den Anschluss von Kundenanlagen an das Hochspannungsnetz und deren Betrieb (TAR Hochspannung)

Art/Status: Norm-Entwurf, gültig
Ausgabedatum: 2024 -11   Erscheinungsdatum: 2024-10 -25
VDE-Artnr.: 1100903
Ende der Einspruchsfrist: 2024-12-25

Die TAR Hochspannung legt die Technischen Anschlussregeln (TAR) für Planung, Errichtung, Betrieb und Änderung von Kundenanlagen (Bezugs- und Erzeugungsanlagen, Speicher, Mischanlagen sowie für Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge) fest, die am Netzanschlusspunkt an das Hochspannungsnetz eines Netzbetreibers der allgemeinen Versorgung (öffentliches Hochspannungsnetz) angeschlossen werden. Alle für Erzeugungsanlagen und Erzeugungseinheiten beschriebenen Anforderungen gelten in gleicher Weise auch für Mischanlagen und Speicher.
Als Hochspannungsnetz wird in der TAR Hochspannung das 110 kV Drehstromnetz mit einer Netz-Nennfrequenz von 50 Hz betrachtet. Für andere Netzspannungen im Hochspannungsbereich = 60 kV bis < 150 kV sind die in der TAR Hochspannung angegebenen Werte anzuwenden und ggf. anzupassen.
Die TAR Hochspannung gilt auch, wenn der Anschluss der Kundenanlage in einem kundeneigenen Mittelspannungsnetz liegt und dieses Mittelspannungsnetz über Netztransformatoren und Anschlussleitungen mit dem Netz der allgemeinen Versorgung (Hochspannung) verbunden ist.
Die TAR Hochspannung gilt auch für Änderungen in Kundenanlagen, die wesentliche Auswirkungen auf die elektrischen Eigenschaften der Kundenanlage (bezogen auf den Netzanschlusspunkt) haben. Betreiber von Kundenanlagen sind verpflichtet, dem Netzbetreiber Änderungen an der Kundenanlage mit Auswirkungen auf die elektrischen Eigenschaften mitzuteilen. Der Netzbetreiber entscheidet nach Prüfung der Änderungsmitteilung, ob es sich um eine wesentliche Änderung handelt. Der Zubau einer Erzeugungseinheit oder eines Speichers in eine bestehende Kundenanlage zählt grundsätzlich als wesentliche Änderung.
Die TAR Hochspannung gilt nicht für Anschlüsse von Netzen der allgemeinen Versorgung (nachgelagerte Verteilnetze). Für Übergabestationen zu Hoch- und Mittelspannungsnetzen der allgemeinen Versorgung dürfen die Vertragspartner diese VDE-Anwendungsregel oder Teile davon zugrunde legen.
Für Erzeugungsanlagen und Speicher gelten die Anforderungen der TAR Hochspannung im vollen Umfang erst ab einer installierten Leistung PAmax > 500 kW. Die Anforderungen für Erzeugungsanlagen und Speicher unterhalb dieser Leistungsgrenzen, welche nicht in vollem Umfang nach dieser VDE-Anwendungsregel errichtet werden müssen, sind in Abschnitt 10.7 der TAR Hochspannung beschrieben.
Diese TAR Hochspannung gilt nicht, wenn der Anschluss einer Kundenanlage in einem kundeneigenen Hochspannungsnetz, der Anschluss des kundeneigenen Hochspannungsnetzes am Netz der allgemeinen Versorgung aber im Höchstspannungsnetz liegt. In diesem Fall sind die Technischen Anschlussregeln für das Höchstspannungsnetz anzuwenden. Für Kundenanlagen, die ihren Netzanschlusspunkt im Netz der allgemeinen Versorgung auf Mittelspannungsebene haben, ist VDE-AR-N 4110 anzuwenden.
Die TAR Hochspannung ist die Basis für die Technischen Anschlussbedingungen Hochspannung der Netzbetreiber. Sie legt insbesondere die Handlungspflichten des Netzbetreibers, des Anlagenerrichters, des Planers sowie des Anschlussnehmers und des Anschlussnutzers fest. Der Netzbetreiber ergänzt die Technischen Anschlussregeln um seine netzspezifischen Anforderungen und veröffentlicht diese dann als TAB Hochspannung auf seiner Internetseite. Die TAB des Netzbetreibers gelten zusammen mit § 19 EnWG [18] „Technische Vorschriften“ und sind somit Bestandteil von Netzanschlussverträgen und Anschlussnutzungsverhältnissen.
AT englisch:
The TAR High Voltage specifies the Technical Connection Rules (TAR) for the planning, construction, operation and modification of customer installations (supply and generation installations, storage facilities, mixed installations as well as
for charging facilities for electric vehicles) that are connected to the high-voltage grid of a grid operator of the general supply (public high-voltage grid) at the grid connection point. All requirements described for generation systems and generation units apply in the same way to also apply in the same way to mixed systems and storage units.
In the TAR High Voltage, the 110 kV three-phase grid with a nominal grid frequency of 50 Hz is considered to be the high-voltage grid. For other grid voltages in the high-voltage range = 60 kV to < 150 kV, the values specified in the TAR High Voltage must be applied and adapted if necessary.
The TAR High Voltage also applies if the connection of the customer system is in a customer-owned medium-voltage grid and this medium-voltage grid is connected to the general supply grid (high voltage) via grid transformers and connecting cables.
The TAR High Voltage also applies to changes in customer installations that have a significant impact on the electrical properties of the customer installation (in relation to the grid connection point). Operators of customer installations are obliged to notify the grid operator of any changes to the customer installation that affect the electrical properties. After examining the notification of change, the grid operator decides whether it is a significant change. The addition of a generation unit or a storage unit to an existing customer installation generally counts as a significant change.
The TAR High Voltage does not apply to connections to general supply networks (downstream distribution networks). For transfer stations to high and medium-voltage networks of the general supply, the contracting parties may use this VDE Application Rule or parts thereof as a basis.
The requirements of the TAR High Voltage only apply in full to generation plants and storage systems with an installed capacity PAmax > 500 kW. The requirements for generation systems and storage facilities below these power limits, which do not have to be installed in full in accordance with this VDE Application Rule, are described in Section 10.7 of the TAR High Voltage.
This TAR High Voltage does not apply if the connection of a customer installation is in a customer-owned high-voltage grid, but the connection of the customer-owned high-voltage grid to the general supply grid is in the extra-high voltage grid. In this case, the Technical Connection Rules for the extra-high voltage grid shall apply. VDE-AR-N 4110 shall apply to customer installations that have their grid connection point in the general supply grid at medium voltage level.
The TAR High Voltage is the basis for the Technical Connection Conditions High Voltage of the grid operators. In particular, it defines the obligations of the grid operator, the system installer, the planner, the subscriber and the connection user. The grid operator supplements the Technical Connection Regulations with its grid-specific requirements and then publishes these as TAB High Voltage on its website. The grid operator's TAB apply together with Section 19 EnWG [18] “Technical Regulations” and are therefore an integral part of grid connection contracts and connection usage relationships.

Gegenüber VDE-AR-N 4120 (VDE -AR-N 4120):2018-11, VDE-AR-N 4120 Berichtigung 1 (VDE -AR-N 4120 Berichtigung 1 ):2020-10 und VDE-AR-N 4120/A1 (VDE -AR-N 4120/A1):2024-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Überarbeitung Anschlussprozess;
b) Vereinfachung beim Anschluss und Nachweis von Erzeugungsanlagen und Speichern mit ?PAmax = 500 kW;
c) Vereinfachung der Anforderungen an Schutzeinrichtungen insbesondere für Schutzprüfung und Stärkung des integrierten Entkupplungsschutzes bei Anlagen mit Pinst = 500 kW und Entfallen des Q-U-Schutzes;
d) Überarbeitung der Anforderungen an Ladeeinrichtungen;
e) Überarbeitung der Anforderungen an die Leistungsüberwachung (Aufnahme PAV,E-Überwachung);
f) neue Anforderungen an Prüfstände und vergleichbare Sonderanlagen mit einer temporären Rückspeisung im Netzparallelbetrieb;
g) Überarbeitung der Anforderungen an Modelle;
h) neue Anforderungen an vorübergehend angschlossene Anlagen;
i) Überarbeitung der Anforderungen bei Erweiterung von Erzeugungsanlagen und Speichern in Bezugsanlagen;
j) Einfuhr der netzsicherheitsbasierten Primärregelung als Ersatz für das Konzept „Fahren auf der Kennlinie“ bei Über- und Unterfrequenz;
k) Überarbeitung der Anforderungen an das Verhalten beim Durchfahren von steilen Frequenzgradienten;
l) Aufnahme von Hinweisen zur Bestimmung der elektrischen Frequenz und des RoCoFs;
m) Einführung der kontinuierlichen Spannungsregelung;
n) Überarbeitung der Anforderungen an die dynamische Netzstützung und Aufteilung in kontinuierliche Spannungsregelung und O-/UVRT-Robustheit;
o) Anhang zur Anlagen- und Elektroplanung Anhang B.12;
p) Beispiel Parametermodell Anhang C.4;
q) Einarbeitung von FAQs.