DIN EN 55016-4-2 VDE 0876-16-4-2:2014-11
Anforderungen an Geräte und Einrichtungen sowie Festlegung der Verfahren zur Messung der hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit
Teil 4-2: Unsicherheiten, Statistik und Modelle zur Ableitung von Grenzwerten (Störmodell) – Messgeräte-Unsicherheit
(CISPR 16-4-2:2011 + A1:2014); Deutsche Fassung EN 55016-4-2:2011 + A1:2014
Art/Status:
Norm,
zurückgezogen
Ausgabedatum: 2014 -11
VDE-Artnr.: 0800189
Ende der Übergangsfrist:
2021-09-19
Diese Norm enthält die deutsche Fassung der EN 55016-4-2:2011 + A1:2014 und ist identisch mit der Internationalen Norm CISPR 16-4-2:2011 und ihrer Änderung A1:2014. Sie legt ein Verfahren fest, nach dem die Unsicherheit der Messausrüstung bei Messungen der Störaussendungen zu bestimmen und diese Messunsicherheit bei der Ermittlung der Konformität mit CISPR-Grenzwerten zu berücksichtigen ist. Ihr Inhalt ist auch relevant für EMV-Prüfungen, wenn die Interpretation der Ergebnisse und die daraus folgenden Entscheidungen durch die Unsicherheit der bei der Messung verwendeten Messeinrichtung beeinflusst wird. Für die einzelnen Störaussendungs-Messverfahren in Bezug auf:
– leitungsgeführte Störgrößen an Stromversorgungs- sowie an Telekommunikationsanschlüssen,
– Störleistung und
– gestrahlte Störgrößen
werden in dieser Norm die jeweilige Messunsicherheit UCISPR für die Durchführung der Messung auf verschiedenen Messplätzen (Freifeld, Halbabsorberkammer, Vollabsorberkammer) und unter Nutzung verschiedener Messmittel (Netznachbildung, Spannungstastköpfe, Stromzangen bei der Messung der leitungsgeführten Störaussendung, Absorberzangen bei der Messung der Störleistung, Antennen bei der Messung der gestrahlten Störaussendung) festgelegt, die unter Berücksichtigung der Unsicherheitsbeiträge von Größen, die bei den Messungen eine Rolle spielen, ermittelt wurde. Gegenüber der bisherigen Fassung der Norm werden eine Reihe weiterer Verfahren in die Betrachtung sowie die Messung im Frequenzbereich oberhalb 1 GHz im Vollabsorberraum einbezogen.
Entsprechend dieser Norm muss die Unsicherheit der Messeinrichtung eines Prüflabors für die entsprechenden Unsicherheits-Eingangsgrößen ermittelt werden. Wenn die für Messungen in dem Labor ermittelte Messunsicherheit ULab kleiner oder gleich der Messunsicherheit UCISPR ist, gilt der Grenzwert als eingehalten, wenn er von keiner gemessenen Störgröße überschritten wird. Wenn irgendeine gemessene Störgröße den Grenzwert überschreitet, gilt der Grenzwert in diesem Fall als nicht eingehalten. Wenn die bei der Messung im Labor auftretende Messunsicherheit größer als die Messunsicherheit UCISPR ist, muss die gemessene Störaussendung zunächst um die Differenz aus der Messunsicherheit der Laborausrüstung und die Messunsicherheit UCISPR erhöht und anschließend die vorstehende Bewertung durchgeführt werden.
In den Anhängen werden die in Frage kommenden Unsicherheitsbeiträge, die für die einzelnen Messverfahren allgemein gelten sowie die Unsicherheitsbeiträge, die für sie spezifisch sind, aufgeführt, und die jeweilige Unsicherheitsbilanz unter Berücksichtigung der entsprechenden Beiträge wird ermittelt. Zu den einzelnen Beiträgen werden Erläuterungen mit Hilfe von Kommentaren gegeben, die auch Auskunft darüber geben, wie die Beiträge zustande gekommen sind. Die Anhänge sind jedoch nicht als Schulungshandbuch für Anwender oder zum Kopieren bei der Erstellung von Unsicherheitsberechnungen gedacht. Hierfür sollten die Bezugsschriftstücke oder auch andere, weitläufig anerkannte Dokumente herangezogen werden, die bei den Literaturhinweisen genannt sind.
Gegenüber der vorhergehenden Ausgabe der Norm wurden Festlegungen für Koppel-/Entkoppelnetzwerke, die für Messungen der Störaussendung z. B. im Rahmen der CISPR 15 bzw. EN 55015 bzw. DIN EN 55015 (VDE 0875-15-1) benutzt werden, einschließlich einer entsprechenden Messunsicherheitsbilanz aufgenommen.
Den EMV-Produktgremien wird empfohlen, die entsprechenden Festlegungen der Normenreihe CISPR 16 bzw. EN 55016 zu Messgeräten, -verfahren und zur Messunsicherheit bei ihren Festlegungen in Bezug auf Messungen von hochfrequenten Störaussendungen zu beachten.
Zuständig ist das DKE/UK 767.4 "Geräte und Verfahren zum Messen von elektromagnetischen Aussendungen" der DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE.
Dieses Normdokument ist eine Ersetzung für:
DIN EN 55016-4-2 VDE 0876-16-4-2:2012-04
Gegenüber DIN EN 55016-4-2 (VDE 0876-16-4-2):2012-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Aktualisierung von normativen Verweisungen im Abschnitt 2;
b) Hinzufügung der Abkürzung CDNE in 3.3;
c) Hinzufügung des Wertes UCISPR in Tabelle 1 für Messungen der leitungsgeführten Störaussendung am Stromversorgungs-Netzanschluss mit Hilfe eines CDNE;
d) Hinzufügung von 5.6 Messungen der leitungsgeführten Störaussendung am Stromversorgungs-Netzanschluss mit Hilfe eines CDNE;
e) Hinzufügung eines Hinweises in A.1, dass in den Tabellen in den Anhängen B bis E eine Normalverteilungsfunktion verwendet wird, sofern nichts anderes angegeben ist;
f) Aufzählung weiterer Geräte in A.2;
g) Hinzufügung von B.7 mit Angaben zur Messgeräte-Unsicherheitsbilanz von Messungen von leitungsgeführten Störgrößen unter Verwendung von CDNE sowie von B.8 mit den zugehörigen Begründungselementen für die Abschätzungen in B.7;
h) Hinzufügung der Fußnote c in Tabelle D.3.