VDE-AR-E 2757-2 Anwendungsregel:2011-08
Service Wohnen zu Hause
Anforderungen an Anbieter kombinierter Dienstleistungen
Art/Status:
Anwendungsregel,
zurückgezogen
Ausgabedatum: 2011 -08
VDE-Artnr.: 0757001
Der Wohnungsmarkt in Deutschland ist im Umbruch. Die zunehmende Individualisierung der Menschen, die demografische Entwicklung sowie Anforderungen neuer Lebensformen verlangen künftig ein deutlich differenzierteres Wohnungsangebot. Um langfristig attraktiven Wohnraum anbieten zu können, und so das eigene Bestehen zu sichern, müssen Wohnungsunternehmen zwangsläufig handeln. Neben klassischen Mitteln wie Modernisierungen bieten die Integration von einfacher Haustechnik und der Aufbau von wohnungsnahen Dienstleistungen im Wohnumfeld ein Mittel zur Kundenbindung und Steigerung der Attraktivität der Bestände.
Auf einem sich ändernden Markt hat "der Kampf um den Mieter" längst begonnen: zukünftig muss das Produkt "Wohnen" statt nur die physikalische "Wohnung" angeboten werden. Bei Einsatz technischer Systeme sind unbedingt die Besonderheiten der Zielgruppe "Mieter" zu beachten: Bezahlbarkeit, Usability, nachträgliche Installierbarkeit, die Möglichkeit zu funktionellen Upgrades und ein erkennbarer Nutzen auch für nicht technikaffine Menschen.
Für Wohnungsunternehmen stellt sich insbesondere auch die Zukunftsaufgabe, älter werdenden Menschen die Möglichkeit zu geben, lange und gesund in der eigenen Wohnung verbleiben zu können. Hier bietet die Integration von gesundheitsorientierten Leistungen in das häusliche Umfeld eine Chance.
Idealerweise ist ein solches unterstütztes Wohnen auch in Eigenheimen und Eigentumswohnungen einsetzbar. Hier bietet sich ein Markt für karitative Organisationen, welche gegenüber den Nutzern die Rolle des Vermittlers bzw. Diensteanbieters einnehmen können. Eine andere Option besteht für Wohnungsunternehmen in der Ausweitung ihres Serviceangebotes auf Haushalte außerhalb der Bestandsmieter ihrer Wohnungen.
Auch sollte das Angebot dieser Dienstleistung nicht auf ältere Menschen beschränkt sein. Grundsätzlich können alle Menschen - auch ohne Beeinträchtigungen - von einem integrierten Angebot vorbeugender Gesundheitsdienstleistungen und der Unterstützung des täglichen Lebens profitieren.
Vernetzte technische Systeme können bereits heute viele Alltagsprobleme lösen. Meist sind dies aber Insellösungen und eine Verschmelzung der Technologien sowie die Anbindung an Service und Dienstleistungen fehlen. Im Bereich der Telemedizin existieren bereits heute schon vereinzelt Ansätze. Die Koppelung sinnvoller Funktionen verschiedener Hersteller und eine abgerundete Vernetzung zu medizinischen Kompetenzen bleiben aus. Das Projekt WohnSelbst setzte hier an und entwickelte ein geschlossenes technisches System, das in Kombination mit einem Gesundheitsmanagement bereitgestellt wird und Menschen helfen soll, länger gesund in der eigenen Wohnung verbleiben zu können.
Integration telemedizinischer Betreuung und haushaltsnaher Dienstleistungen