DIN EN 61643-11 VDE 0675-6-11:2013-04
Überspannungsschutzgeräte für Niederspannung
Teil 11: Überspannungsschutzgeräte für den Einsatz in Niederspannungsanlagen – Anforderungen und Prüfungen
(IEC 61643-11:2011, modifiziert); Deutsche Fassung EN 61643-11:2012
Art/Status:
Norm,
zurückgezogen
Ausgabedatum: 2013 -04
VDE-Artnr.: 0675024
Ende der Übergangsfrist:
2021-03-23
Diese Norm beschreibt Sicherheits- und Leistungsprüfungen für Überspannungsschutzgeräte (SPDs). Es werden drei Klassen von Prüfungen unterschieden:
- Die Prüfung nach Klasse I bildet die Beanspruchungen durch leitungsgeführte Blitzteilströme nach.
- Nach Klasse I geprüfte SPDs werden im Allgemeinen empfohlen für den Einsatz an Orten hoher Beanspruchungen, z. B. an den Leitungseingängen von durch Blitzschutzanlagen geschützten Gebäuden.
- Nach den Klassen II und III geprüfte SPDs werden mit Impulsen kürzerer Dauer beaufschlagt.
Alle Prüfungen von SPDs werden nach der "black box"-Methode durchgeführt, soweit dies möglich ist.
IEC 61643-12 beschreibt die Auswahl und Anwendungsprinzipien für SPDs im praktischen Einsatz.
Dieser Teil der EN 61643 gilt für Überspannungsschutzgeräte zum Schutz vor den Wirkungen von indirekten und direkten Blitzeinschlägen oder anderen transienten Überspannungen. Diese Geräte sind für die Verwendung in 50-Hz Wechselstromnetzen und in Anlagen mit Nennspannungen bis 1 000 Veff vorgesehen. Es werden Leistungsdaten, standardisierte Prüfverfahren und Einstufungen festgelegt. Die Geräte enthalten mindestens eine nichtlineare Schutzkomponente und sind dazu gedacht, Überspannungen zu begrenzen und Stoßströme abzuleiten.
Dieses Normdokument ist eine Ersetzung für:
DIN EN 61643-11 VDE 0675-6-11:2007-08
Gegenüber DIN EN 61643-11 (VDE 0675-6-11):2007-08 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Die Norm wurde in der Gliederung der Prüfabläufe und der durchzuführenden Prüfungen neu gestaltet.
b) Die Anforderungen an die Luft- und Kriechstrecken und die Vorgehensweise zu ihrer Bestimmung wurden vollständig geändert.
c) Für die Prüfung der SPDs wird eine Zuordnung zwischen elektrischem System und Prüfspannungen über die Referenzprüfspannung vorgenommen.
d) Die SPD-Kenngröße Imax wird zukünftig nur als optionaler Wert angegeben.
e) Diese Norm legt Anforderungen und Prüfungen für kurzschließende SPDs fest.
f) Angaben und Prüfungen zu Umweltbedingungen werden gefordert.
g) Die Prüfgrößen und die Prüfungen zum Verhalten bei temporären Überspannungen (TOV) berücksichtigen den Fehlerfall der Neutralleiterunterbrechung.
h) Es wurde ein neues Prüfverfahren zum Ausfallverhalten von SPDs bei Überlastung/Lebensdauerende festgelegt.