Cover DIN EN IEC 60112 VDE 0303-11:2022-11
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DIN EN IEC 60112 VDE 0303-11:2022-11

Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen, isolierenden Werkstoffen

(IEC 60112:2020); Deutsche Fassung EN IEC 60112:2020
Art/Status: Norm, gültig
Ausgabedatum: 2022 -11
VDE-Artnr.: 0300150

Dieses Dokument legt das Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen Isolierstoffen unter der Verwendung von Wechselspannung fest, und zwar auf Werkstoffproben, die aus Bauteilen entnommen wurden, und auf Werkstoffplatten.
Weiterhin legt dieses Dokument ein Verfahren zur Bestimmung der Erosion fest, soweit dieses benötigt wird.
ANMERKUNG 1 Die Prüfzahl der Kriechwegbildung wird sowohl als Abnahmekriterium als auch als Instrument zur Qualitätskontrolle an Werkstoffen und Formteilen herangezogen. Die Vergleichszahl der Kriechwegbildung wird hauptsächlich für die grundlegende Charakterisierung sowie zum Vergleich der Eigenschaften von Werkstoffen verwendet.
Dieses Prüfverfahren bewertet die Zusammensetzung des Werkstoffs sowie die Oberfläche des zu bewertenden Werkstoffs. Sowohl die Zusammensetzung als auch der Oberflächenzustand haben direkten Einfluss auf die Ergebnisse der Bewertung und werden bei Verwendung der Ergebnisse im Werkstoffauswahlprozess berücksichtigt.
Die Prüfergebnisse sind nicht ohne Weiteres zur Ermittlung von Kriechstrecken bei der Konstruktion elektrischer Geräte geeignet.
ANMERKUNG 2 Dies entspricht IEC 60664-1, Insulation coordination for equipment within low-voltage systems – Part 1: Principles, requirements and tests.
ANMERKUNG 3 Dieses Prüfverfahren ermöglicht eine Unterscheidung zwischen Werkstoffen mit einem verhältnismäßig geringen und solchen mit mäßigem oder gutem Widerstand gegen Kriechwegbildung (letztere zur Anwendung in Betriebsmitteln, die für den Einsatz bei feuchten Umgebungsbedingungen geeignet sind). Für die Bewertung des Werkstoffverhaltens bei Freilufteinsatz sind strengere und länger andauernde Prüfverfahren erforderlich, bei denen höhere Spannungen und größere Probekörper eingesetzt werden (siehe „inclined plane test“ nach IEC 60587). Andere Prüfverfahren – wie der „inclined plain test“ – können Werkstoffe in einer anderen Reihenfolge gewichten als das in diesem Dokument beschriebene Tropfenverfahren.
Diese Sicherheitsgrundnorm mit Schwerpunkt auf einem Verfahren zur Sicherheitsprüfung ist in erster Linie für die Anwendung durch die Technischen Komitees bei der Ausarbeitung von Sicherheitsgrundnormen in Übereinstimmung mit den Grundlagen im IEC Guide 104 und ISO/IEC Guide 51 vorgesehen.
Es liegt in der Verantwortung eines technischen Komitees, wann immer möglich bei der Erarbeitung der in den eigenen Arbeitsbereich fallenden Normen die Anforderungen der Sicherheitsgrundnormen zu übernehmen.
Dieses Dokument legt das Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen Isolierstoffen unter der Verwendung von Wechselspannung fest, und zwar auf Werkstoffproben, die aus Bauteilen entnommen wurden, und auf Werkstoffplatten.
Weiterhin legt dieses Dokument ein Verfahren zur Bestimmung der Erosion fest, soweit dieses benötigt wird.
Die Prüfzahl der Kriechwegbildung wird sowohl als Abnahmekriterium als auch als Instrument zur Qualitätskontrolle an Werkstoffen und Formteilen herangezogen. Die Vergleichszahl der Kriechwegbildung wird hauptsächlich für die grundlegende Charakterisierung sowie zum Vergleich der Eigenschaften von Werkstoffen verwendet. Dieses Prüfverfahren bewertet die Zusammensetzung des Werkstoffs sowie die Oberfläche des zu bewertenden Werkstoffs. Sowohl die Zusammensetzung als auch der Oberflächenzustand haben direkten Einfluss auf die Ergebnisse der Bewertung und werden bei Verwendung der Ergebnisse im Werkstoffauswahlprozess berücksichtigt. Die Prüfergebnisse sind nicht ohne Weiteres zur Ermittlung von Kriechstrecken bei der Konstruktion elektrischer Geräte geeignet.
Dieses Prüfverfahren ermöglicht eine Unterscheidung zwischen Werkstoffen mit einem verhältnismäßig geringen und solchen mit mäßigem oder gutem Widerstand gegen Kriechwegbildung (letztere zur Anwendung in Betriebsmitteln, die für den Einsatz bei feuchten Umgebungsbedingungen geeignet sind). Für die Bewertung des Werkstoffverhaltens bei Freilufteinsatz sind strengere und länger andauernde Prüfverfahren erforderlich, bei denen höhere Spannungen und größere Probekörper eingesetzt werden (siehe „inclined plane test“ nach IEC 60587). Andere Prüfverfahren – wie der „inclined plain test“ – können Werkstoffe in einer anderen Reihenfolge gewichten als das in diesem Dokument beschriebene Tropfenverfahren. Diese Sicherheitsgrundnorm mit Schwerpunkt auf einem Verfahren zur Sicherheitsprüfung ist in erster Linie für die Anwendung durch die Technischen Komitees bei der Ausarbeitung von Sicherheitsgrundnormen in Übereinstimmung mit den Grundlagen im IEC Guide 104 und ISO/IEC Guide 51 vorgesehen. Es liegt in der Verantwortung eines technischen Komitees, wann immer möglich bei der Erarbeitung der in den eigenen Arbeitsbereich fallenden Normen die Anforderungen der Sicherheitsgrundnormen zu übernehmen.
Gegenüber DIN EN 60112 (VDE 0303-11):2010-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Einführung einer neuen Verunreinigung, Prüflösung C, mit einem Tensid angepasst an das Prüfverfahren nach IEC 60587. Die Definition der Prüflösung B wurde als Rückverweisung in Anhang B verschoben;
b) Einführung einer Vorprüfung in Anbetracht der Tatsache, dass manche Materialien hohen Testspannungen widerstehen können, aber bei niedrigeren Testspannungen versagen.
Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen Isolierstoffen unter der Verwendung von Wechselspannung sowie Bestimmung der Erosion.

Dieses Normdokument ist eine Ersetzung für:
DIN EN 60112 VDE 0303-11:2010-05

Gegenüber DIN EN 60112 (VDE 0303-11):2010-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Einführung einer neuen Verunreinigung, Prüflösung C, mit einem Tensid angepasst an das Prüfverfahren
nach IEC 60587. Die Definition der Prüflösung B wurde als Rückverweisung in Anhang B verschoben;
b) Einführung einer Vorprüfung in Anbetracht der Tatsache, dass manche Materialien hohen Testspannungen
widerstehen können, aber bei niedrigeren Testspannungen versagen.