DIN EN 62559-2 VDE 0175-102:2016-05
Anwendungsfallmethodik
Teil 2: Definition der Anwendungsfallvorlage, Akteurliste und der Anforderungsliste
(IEC 62559-2:2015); Deutsche Fassung EN 62559-2:2015
Art/Status:
Norm,
gültig
Ausgabedatum: 2016 -05
VDE-Artnr.: 0100317
Dieser Teil von vier geplanten Teilen der IEC 62559 "Anwendungsfallmethodik" definiert die Struktur einer Anwendungsfallvorlage, einer Akteurliste und einer Liste für Anforderungen. Immer komplexer werdende Systeme wie Smart Grids lassen die Frage nach dem Management von Anforderungen auf Systemebene aufkommen, die durch zahlreiche Fachbereiche unterstützt werden müssen (in der Normung bezogen auf verschiedene Technische Komitees, TCs), und welche weiter heruntergebrochen werden müssen und von mehreren TCs gemeinsam benutzt werden müssen, die verantwortlich für die Spezifikation von Normen sind, die diese Funktionen auf Systemebene unterstützen.
Eine Möglichkeit, um diese Transversalität effizient zu handhaben, ist gemeinsame Methoden und Begriffe festzulegen. Die Anwendungsfallmethodik ist der aktuelle Stand der Technik und unterstützt weitere Entwicklungsaktivitäten, z. B. mit UML (en: Unified Modeling Language).
Die Anwendungsfallmethodik bietet einen einzigartigen Weg für das Teilen von Ideen und Anforderungen neuer Anwendungsfälle oder Geschäftsfälle (z. B. Funktionen, System) zwischen vielen Experten/TCs die verschiedene Hintergründe haben: Beispielsweise Domänenexperten mit Wissen über Energiesysteme oder Geschäftsprozesse auf der einen Seite und IT Experten, welche die ausgetauschten Informationen sowie die Kommunikation definieren auf der anderen Seite. In den Anforderungsentwicklungsprozess bringen Domänenexperten die generellen Ideen und funktionalen Anforderungen ein. Systemexperten werden diese Anwendungsfälle bis zu einer Ebene detaillieren, dass sie für die Spezifikation von Schnittstellen, dezidierter Funktionalität, Daten und Dienstmodellaustausch als Hauptziel, verwendet werden können. Aber auch Sicherheits- oder EMV-Experten (als Beispiele) können die beschriebenen Anwendungsfälle, deren Terminologie und identifizierten Anforderungen verwenden.
Dennoch ist der Anfangspunkt einen Rahmen für die Konsistenz innerhalb der IEC zu setzen, der den IEC Mitgliedern hilft Anwendungsfälle in einer konsistenten Art und Weise bereitzustellen – diese Norm soll als Grundlage für ein Anwendungsfall-Repository dienen, um Anwendungsfälle zu sammeln.
Innerhalb der IEC soll ein Anwendungsfallmanagement-Repository (engl.: Use Case Management Repository, UCMR) als eine gemeinsame gemeinschaftliche Plattform und zur Organisation der Harmonisierung von Anwendungsfällen verwendet werden, um weitgehend akzeptierte generische Anwendungsfälle als Basis für die weitere Normungsarbeit bereitzustellen.
Die Anwendungsfallvorlage wie sie in diesem Dokument definiert ist, kann nicht nur für die Entwicklung von Normen dienen, sondern auch als ein hilfreiches Mittel für die Realisierung von Projekten in komplexen Systemen. Ebenso können andere Anwendungen, welche die Vorteile einer strukturierten Anforderungsentwicklung und formalisierter Beschreibung von Funktionalität benötigen, Verwendung von dieser vorgeschlagenen Vorlage machen.
Die Anwendungsfallmethodik muss als ein Prozess gesehen werden, der mit der Definition von Geschäftsideen, Zielen und Anforderungen beginnt und diese in Anwendungsfallbeschreibungen detailliert. Diese Informationen können als eine Grundlage dienen, um Referenzarchitekturen zu identifizieren/verknüpfen, welche die Typen der verwendeten Komponenten beschreiben und bis weiter hinunter zu einer Analyse für den weiteren Normungsprozess.
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