Jones, Peter; Holzapfel, Helmut; Schneider, Sven
2014-05
3. Verkehrspolitik, Verkehrsplanung, Verkehrssysteme, Verkehrsgestaltung
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69. Ergänzungslieferung
Ordner 3
Auch in Großbritannien dominierte über Jahrzehnte hinweg im Rahmen der Planung von innerstädtischen Straßen die Orientierung auf den motorisierten Individualverkehr (MIV). Auf den Straßen auch vorhandene Aktivitäten wie Aufenthalt, Unterhaltung oder auch nur simpel das Gehen zu Fuß fanden wenig bzw. gar keine Beachtung. Der Beitrag schildert ein dort neu entwickeltes Verfahren, das unter der Bezeichnung „Link and Place“ (Verbindung und Aufenthalt) anstrebt, die Rolle der Straße als Ort auch für Menschen, die nicht Auto fahren, wieder zu stärken. Die Straßen (oder auch Straßenabschnitte) werden dabei in ihrer Bedeutung als Aufenthaltsort (Place) und in ihrer Verbindungsfunktion (Link) bewertet. Bei der Planung werden dann beide Aspekte berücksichtigt. So soll ein Kompromiss erreicht werden, der die Straße insbesondere als öffentlicher Raum, Freiraum und Ort für Begegnung wieder aufwertet. Das Verfahren wird in Großbritannien auch zur Bürgerbeteiligung eingesetzt und ist dabei sehr erfolgreich. Der Beitrag ist die Übersetzung eines bisher in Deutschland wenig bekannten Ansatzes und kann auch bei uns Anregungen geben, die verschiedenen Funktionen der Straße zu erkennen und die Rolle der Straße als Freiraum stärker zu berücksichtigen.