Blümel, Hermann; Petersen, Rudolf
2012-06
2. Grundlagen des kommunalen Verkehrs
36
64. Ergänzungslieferung
Ordner 2
In diesem Beitrag werden die methodischen Grundlagen der Energie- und der Kohlendioxidbilanzierung, die technisch-physikalischen Grundlagen des Energieverbrauchs der motorisierten Stadtverkehrsmittel sowie die technischen Potenziale zur Minderung des Energieverbrauchs und der Kohlendioxidemissionen beschrieben. Die Potenziale planerischer Maßnahmen der Stadtentwicklung und Raumordnung sowie die Potenziale ordnungsrechtlicher und verkehrsorganisatorischer Maßnahmen werden dagegen hier nicht betrachtet. Der motorisierte Verkehr trägt in Kommunen typischerweise ein Fünftel bis ein Viertel zu den Kohlendioxidemissionen (CO2) bei. Die Datenlage und die verwendeten Methoden werden dieser Bedeutung selten gerecht. Die den Energie- und CO2-Bilanzen der Länder zu Grunde liegende Energiebilanz- Methodik unterschätzt den Verkehrssektor deutlich. Zudem ist der motorisierte Verkehr Quelle zahlreicher weiterer Treibhausgase. Der Energieverbrauch und die Kohlendioxidemissionen der von Verbrennungsmotoren angetriebenen Verkehrsmittel hängen eng mit der Motorgröße und der Fahrdynamik zusammen. Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien eröffnen Potenziale zum Klimaschutz, in der Umweltbilanz sind häufig auch Nachteile bei einzelnen Kriterien zu erkennen; ihre Nutzung ist mit Zielkonflikten verbunden. Elektrisch betriebener Individualverkehr ist nur bei Nutzung von Strom aus Erneuerbaren klimaseitig vorteilhaft, die Kosteneffizienz jedoch gering. Zudem besteht auch beim Strom aus Erneuerbaren eine Nutzungskonkurrenz zwischen dem Verkehr und den stationären Sektoren.