Dittrich-Wesbuer, Andrea; Erl, Erhard
2004-03
2. Grundlagen des kommunalen Verkehrs
32
37. Ergänzungslieferung
Ordner 1
Viele Ausarbeitungen zum Thema Fußverkehr beginnen mit einem Negativsatz, der die sinkende Bedeutung dieser Verkehrsart im Zeitalter entfernungsintensiver Lebensstile o. Ä. postuliert. Dies liegt im Trend der Zeit: Zufußgehen ist schlicht nicht angesagt, gilt für viele als zu unbequem, als nicht dynamisch und zukunftsträchtig. Dabei ist es ganz einfach, positiv zu beginnen. Anknüpfend an die allseits bekannten Probleme unseres gegenwärtigen Verkehrssystems lassen sich für keine andere Verkehrsart so viele Vorteile benennen: (-) Zufußgehen ist umweltverträglich: So gehen die Emissionen dieser Verkehrsart im wahrsten Sinne des Wortes gegen null. Ihr Platzbedarf ist mit 0,5 m2 (stehend) bzw. 1 m2 (gehend) gering. (-) Zufußgehen ist sozialverträglich: Unabhängig von sozialer Stellung, Alter, Gesundheitszustand oder finanziellen Möglichkeiten: Gehen können (fast) alle. Und dies ohne Gefährdung oder Behinderung anderer Mitmenschen. (-) Zufußgehen ist flexibel und spontan: Man benötigt weder eine Zugangsberechtigung noch ist die Verfügbarkeit über ein Verkehrsmittel Voraussetzung für die Fortbewegung. (-) Zufußgehen ist gesundheitsfördernd: "Volksleiden" wie Rückenschmerzen, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, könnten mit regelmäßigem Zufußgehen effektiv verringert werden. (-) Und nicht zuletzt: Noch immer verdankt die Stadt - zumindest die europäische Stadt - den Fußgängern ihre Lebendigkeit, sind Urbanität und Zufußgehen untrennbar miteinander verbunden.
Flächeninanspruchnahme, Fußgänger, Fußgängerverkehr, Fußwege, Dimensionierung, Mobilität, Stadt der kurzen Wege, Verkehrsmittelwahl, Verkehrsverhalten, Wege