Bauer, Manfred

Vermessung und Ortung mit Satelliten

Globales Navigationssatellitensystem (GNSS) und andere satellitengestützte Navigationssysteme

7., neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2018, 566 Seiten, 170 x 240 mm, Broschur
ISBN 978-3-87907-634-5, E-Book: ISBN 978-3-87907-635-2

Inhaltsverzeichnis Vorwort Leseprobe

Im Jahr 1995 wurde nach einer etwa 25 Jahre dauernden Entwicklung das Globale Navigationssatellitensystem (GNSS) der USA unter der Bezeichnung Global Positioning System (GPS) offiziell in Betrieb genommen. Das als Dual-Use-System konzipierte GPS wird weltweit genutzt, wobei davon ausgegangen werden kann, dass es bei Weitem mehr zivile als militärische Nutzer gibt.
Ende 2011 erreichte GLONASS – das russische GNSS – mit 24 Satelliten den Status eines voll funktionsfähigen globalen Satellitennavigationssystems. Auch GLONASS ist ein Dual-Use-System. Seine Entwicklung begann in den 1980er-Jahren.
Die Bedeutung der GNSS-Technologie geht weit über den Bereich von Vermessung und Ortung hinaus. Eine Unterbrechung von GNSS-Diensten stellt eine Bedrohung für Wirtschaft und Sicherheit dar. Daher bauen zum Erhalt ihrer Sicherheit und Souveränität die Europäische Union (EU) und China ihre eigenen GNSS auf: die EU das System Galileo, China das System BeiDou Navigation Satellite System mit dem Kürzel BDS.
China macht keine konkreten Aussagen darüber, wann BDS global verfügbar sein wird. In China selbst und in den benachbarten Gebieten hat BDS aber schon im Dezember 2012 den Status „endgültige Einsatzfähigkeit (Full Operational Capability – FOC)" erreicht. Galileo erklärte im Dezember 2016 mit elf funktionierenden Satelliten den Übergang von der Testphase zu einer Anfangsverfügbarkeit (Initial Operational Capability). Im Jahr 2020 soll Galileo mit 27 Satelliten voll ausgebaut sein und so den Status FOC erlangen.
Damit stehen voraussichtlich in wenigen Jahren Signale von ca. 120 Navigationssatelliten zur Verfügung. Schon Ende 2017 können auf jedem Punkt der Erde Signale von 20 Satelliten und mehr gleichzeitig genutzt werden, weit mehr, als unter rein technischen Gesichtspunkten erforderlich sind. Die zusätzlich noch vorhandenen regionalen satellitengestützten Ergänzungssysteme zu den GNSS, wie EGNOS für Europa, WAAS für die USA, GAGAN für Indien und QZSS für Japan, sind dabei nicht mitberücksichtigt.
GNSS sind hocheffiziente Werkzeuge zur Beschaffung von Orts-, Geschwindigkeits- und/oder Zeitinformationen. Das Buch vermittelt Praktikern und Studierenden die Grundkenntnisse, die zum Verständnis der GNSS-Technologie erforderlich sind. Ziel der Darstellung ist, Anwendern ein Urteil darüber zu ermöglichen, ob GNSS zur Lösung ihrer Probleme geeignet sind. Zu diesem Buch gibt es die Website www.vermessung-und-ortung-mit-satelliten.de. Die dort zur Verfügung gestellten Excel-Tabellen und -Grafiken sollen helfen, einige Aspekte der GNSS-Technologie leichter zu verstehen. Darüber hinaus bietet diese Website Informationen rund um das Thema GNSS.
Prof. Dipl.-Ing. Manfred Bauer, Jahrgang 1941, Studium des Vermessungswesens an der Universität Bonn. 1972-1979 Dezernent bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Hamburg. Schwerpunkte: Erprobung von Ortungssystemen für die Gewässervermessung, Automation in der Gewässervermessung, Bauwerksüberwachungsmessungen. Seit 1979 Dozent für Vermessungswesen an der FH Hamburg. Seit 1986 Vorlesungen über praxisrelevante Verfahren der Satellitengeodäsie. Durchführung von Weiterbildungskursen über GPS am Institut für Kontaktstudien der FH Hamburg. 1994 Gastvorlesung an der Moskauer Hochschule für Geodäsie (MIGAIIK). Mitwirkung bei Transit und GPS-Kampagnen im In- und Ausland. Untersuchung von Navigationsempfängern, RTK-Systemen sowie geodätischer GPS-Auswertesoftware verschiedener Hersteller. Seit April 2006 im Ruhestand.
"Das Buch ist ein Muss für jeden Interssierten." VDVmagazin 3/2018

"Das Buch ist uneingeschränkt empfohlen für alle, die sich in Wissenschaft und Praxis mit der Thematik befassen." avn 7/2018