Energietechnische Gesellschaft im VDE (VDE ETG) (Hrsg.)
ETG-Fb. 167: Leitfaden zur Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV (D-A-CH)
Gängige Verfahren der Sternpunkterdung, Impulse zur Beschreibung der theoretischen Grundlagen, praktische Hilfestellungen zum Einsatz und zum Netzbetrieb
ETG-Fachberichte
2022, 110 Seiten, Din A4, Broschur
ISBN 978-3-8007-5970-5, E-Book: ISBN 978-3-8007-5971-2
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Die Sternpunktbehandlung in den Mittel- und Hochspannungsnetzen (bis einschlieslich 110 kV) ist nur oberflächlich betrachtet scheinbar unbeeinflusst von den Entwicklungen der letzten Jahre. Die Energiewende und die Umstrukturierung der Netze in Europa fordern neue Konzepte des Netzbetriebes und damit Anpassungen der Verfahren der Sternpunkterdung.Betriebsmittel, Erzeuger- und Verbraucherstrukturen implementieren zunehmend leistungselektronische Bauelemente, die zur Verzerrung der Netzspannungen bzw. zu Oberschwingungen in Spannungen und Strömen führt. Diskussionen über die Ursachen und Folgen werden in Fachgremien und bei Verteilnetzbetreibern kontrovers diskutiert. Viele Forschungsarbeiten wurden innerhalb dieser Themenstellungen bearbeitet und publiziert.
Darüber hinaus hat die Dezentralisierung der Erzeugungsanlagen bei Wegfall großer Kraftwerke reduzierte Kurzschlussleistungen im Netz zur Folge. Geänderte Netzstrukturen und neue Herausforderungen (zum Beispiel Inselnetzbildung) führen zu neuen Erfordernissen und Denkansätzen. Zunehmend werden Freileitungen durch Kabel ersetzt. Neue Leitungstrassen werden im Mittelspannungsnetz fast ausschließlich, im Hochspannungsnetz zu einem großen Anteil mit Kabelsystemen realisiert. Die unterschiedliche Ausprägung wesentlicher Parameter von Freileitungen und Kabel haben einen entscheidenden Einfluss auf der Auswahl der Sternpunktbehandlung.
Innerhalb dieses Leitfadens werden auf der Basis einer grundlegenden Gegenüberstellung die Arten der Sternpunktbehandlung und Aspekte der Auswahl formuliert. Dabei sind die Einflussfaktoren der derzeitigen und perspektivischen Netzentwicklung in der Schweiz, Österreich und Deutschland (D-A-CH) berücksichtigt. Es werden Fragen der Personensicherheit, der Bemessung von Schalt- und Erdungsanlagen sowie der Fehlerortung bzw. Fehlerklärung vorgestellt. Aspekte der modernen Netzführung und Entwicklungstendenzen gehen dabei in die Betrachtung ein. Spezifischen Themen, die insbesondere im Zuge aktueller Fragestellungen interessieren und diskutiert werden, wurde in einem Frage- und Antwortteil gesondert Raum gegeben.
Der Leitfaden ist besonders für Ingenieure geeignet, die in Unternehmen der Netzbetreiber, der Errichtung von Schaltanlagen und der Betriebs- und Netzführung tätig sind. Er gestattet einen detaillierten Überblick über die gängigen Verfahren der Sternpunkterdung, gibt Impulse zu Beschreibung der theoretischen Grundlagen und liefert praktische Hilfestellungen zum Einsatz und zum Netzbetrieb.
Am Leitfaden haben Experten aus der Schweiz, aus Österreich und aus Deutschland mitgewirkt und ist das Ergebnis einer langjährigen und erfolgreichen Tätigkeit des ETG-Arbeitskreises" Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV".
An dieser Stelle sei den Autoren recht herzlich gedankt.
Das umfangreiche Expertenwissen der ca. 300 ehrenamtlichen Mitarbeiter aus Industrie, Forschung, Versorgungsunternehmen, Hochschulen und Behörden, die in Fachbereichen, Fachausschüssen und Arbeitskreisen mitwirken, bildet die technisch-wissenschaftliche Basis für ETG-Veranstaltungen und -Publikationen.
ETG-Arbeitskreis „Sternpunktbehandlung in Netzen bis 110 kV“