Praxiserfahrungen aus dem Einsatz der akustischen Teilentladungsdetektion an gasisolierten Höchstspannungsschaltanlagen

Abstract:
Ein realitätsgerechtes Zustandsabbild einer gasisolierten Schaltanlage kann vor allem mit Hilfe von belastbaren Messer-gebnissen bereitgestellt werden, was somit die Basis für zustandsorientierte Instandhaltungs- und Erneuerungsstrategien darstellt. Eine sinnvolle Herangehensweise stellt der Einsatz von nicht-invasiver Messtechnik wie beispielsweise der akustischen Teilentladungsmessung dar, die während des Betriebs und ohne nennenswerten Eingriff in die Anlage eingesetzt werden kann. Auf diese Weise werden mit geringem Aufwand wertvolle zustandsbeschreibende Eingangsdaten für eine Zustandsbewertung geliefert. Damit können Instandhaltungs- bzw. Erneuerungsbedarfe (Zustandsindizes und Handlungsempfehlungen) aufgezeigt und somit eine fundierte Entscheidungsbasis für das Asset-Management und den Asset-Service hergestellt werden. Somit ist es prinzipiell auch möglich, den Revisionsumfang anzupassen und damit wertvolle Ressourcen (Budget, Personal, Zeit) optimal einzusetzen. Dieser Beitrag thematisiert die Erkenntnisse und Praxiserfahrungen aus vier umfangreichen Untersuchungen mit akustischen Teilentladungsmessungen (jeweils vor und nach einer Revision) an zwei gasisolierten Höchstspannungsschaltanlagen. Dabei werden insbesondere die Auswirkungen auf die Messergebnisse durch verschiedene Faktoren, beispielsweise variierende Betriebsbedingungen, aufgezeigt. Ein Fokus des Beitrags liegt auf detektierten mechanischen Schwingungen, die unter anderem von den Betriebsbedingungen (Strombelastung) abhängig sind und bei einer realitätsgerechten Zustandsbewertung geeignet berücksichtigt werden sollten.