Hochspannungs-Mischstrom-Übertragung (HMÜ) - Eine Ergänzung zu bestehenden Übertragungstechnologien?
Conference: VDE Hochspannungstechnik - ETG-Fachtagung
11/09/2020 - 11/11/2020 at online
Proceedings: ETG-Fb. 162: VDE Hochspannungstechnik
Pages: 5Language: germanTyp: PDF
Authors:
Meier, Sven (Hochschule Offenburg, Baden-Württemberg, Deutschland)
Abstract:
Bei der Mischstrom-Übertragung wird einem Wechselstrom direkt ein Gleichstrom überlagert. Durch das Aufschalten eines Gleichstromes auf vorhandene Drehstrom-Freileitungen kann theoretisch bei kurzen Leitun-gen (< 150 km) bis zu 50 % mehr Wirkleistung und bei großen Übertragungsstrecken (> 300 km) eine Verdopplung der übertragbaren Wirkleistung erwartet werden. Dadurch könnten die bereits bestehenden Hochspannungs-Drehstromübertragungs-Strecken (HDÜ) des Übertragungsnetzes genutzt werden. Die Hochspannungs-Mischstrom-Übertragung (HMÜ) entsteht damit durch die direkte Überlagerung von Hochspannungs-Drehstrom-Übertragung (HDÜ) und Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ). Theoretisch betrachtet ist die Mischstrom-Übertragung eine geometrische Addition aller Strom- und Spannungskomponenten, was zu einer Leiter-Erde-Spannungserhöhung führt, ohne dabei Einfluss auf die verkettete Spannung zu nehmen. Außerdem wird die Übertragung von Blindströmen unnötig, da ein natürlicher Betrieb des HDÜ-Systemteils empfehlenswert ist. Die theoretischen Betrachtungen konnten mit einem 1:1000-Modellsystem demonstriert und bestätigt werden.