Breitband-Geschäftsmodelle und Anschlussnetztechnologie

Abstract:
In Deutschland verfügten Ende 2009 mehr als 57 % aller Haushalte über einen Breitbandanschluss. Hiervon waren ca. 90% DSL- und 9 % CATV-basiert (Quelle: Bundesnetzagentur 2010). Die Nutzung von optischen Teilnehmeranschlüssen (FTTH) ist demgegenüber in Deutschland heute nahezu vernachlässigbar, womit das Land im OECD-Vergleich einen der hinteren Plätze belegt. Während viele, primär ländliche Gebiete mit Breitband nahezu unerschlossen sind, wächst die Bandbreitennutzung in den erschlossenen Gebieten kontinuierlich und ohne eine absehbare Trendwende. Die großen Treiber sind dabei neben den verschiedenen Videodiensten (Video Streaming wie YouTube, Video-on-Demand, IPTV Broadcast) mittelfristig primär Videotelefonie, Cloud Computing (inklusive Software as a Service) und Online Gaming. Aus dem Kontrast zwischen weißen Flecken und großem Wachstumspotential erwächst die Herausforderung nach flexiblen Netztechnologien mit denen Gebiete kostengünstig erschlossen werden können, ohne dass das absehbare Bandbreitenwachstum eingeschränkt wird. Eine weitere erfolgsentscheidende Anforderung an Netzarchitektur und -technologie ist eine möglichst breite Unterstützung der vielfältigen Geschäftsmodelle im Breitbandmarkt. Daraus leiten sich die folgenden Kerneigenschaften ab: (a) Unterstützung aller Architekturmodelle FTTC, FTTB und FTTH; in Abhängigkeit der vorhandenen Infrastruktur und der Topologie kann damit die wirtschaftlich optimale Breitbandversorgung bereitgestellt werden, (b) Transparente Layer 2 Netze mit standardisierten Endgeräten und Protokollen zur Unterstützung von Open Access Netzen. Im Folgenden werden die aktuell gängigen Technologien für FTTH-Anschlussnetze im Hinblick auf verschiedene Schlüsselanforderungen beschrieben.