Standardisierung des Gebäude-Anschlusses an Glasfasernetze

Abstract:
Im Frühjahr 2008 hatte sich bei der ITG auf Initiative von Alcatel-Lucent ein offener Arbeitskreis gebildet, um ein einheitliches Konzept für den Anschluß von Wohn- und Bürogebäuden an Glasfasernetze zu entwickeln. In mehreren Arbeitstreffen wurden die Details derartiger Installationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert, bis man sich im Laufe des Jahres 2009 auf einen gemeinsamen Ansatz geeinigt hat. Dieser wurde in Form einer VDE-Anwendungsregel niedergelegt, die im Dezember 2009 veröffentlicht wird (VDE-AR-E-2800-901 „Informationstechnik – Breitbandkommunikation - Gebäudeanschluss (FTTB) und Wohnungsanschluss (FTTH) an Lichtwellenleiternetze“). Die Zusammensetzung des Arbeitskreises, zu dem Teilnehmer aller betroffenen Gruppen gehören (Hersteller von Übertragungssystemen, Hersteller von Komponenten der passiven Infrastruktur, Netzbetreiber, Wohnungswirtschaft, Regulierungsbehörde, Industrieverbände und Forschungsinstitute), stellt sicher, dass dabei systemtechnische, installationstechnische, betreiberseitige sowie wohnungswirtschaftliche und regulatorische Aspekte ausreichend berücksichtigt wurden. Diese in deutscher Sprache verfasste Anwendungsregel dient dem nationalen Markt als Richtschnur bei der Installation entsprechender Netze. Die Weiterentwicklung dieser Spezifikation in ein europäisch harmonisiertes Normendokument im zuständigen DKE-Normungsgremium GUK 715.3 wurde bereits initiiert. Auch in einigen anderen europäischen und außer-europäischen Ländern gab es bereits ähnliche Initiativen zu nationalen Richtlinien, sodaß der momentane Zeitpunkt gut geeignet ist, dieses Thema auf internationaler Ebene zu diskutieren. Ergänzend zum mehr architekturbezogenen Teil der o.a. Anwendungsregel wurden auch komponenten-bezogene Spezifikationen erarbeitet, die als Ergänzungsvorschlag zur bereits existierenden EN 50173-1 (Informationstechnik - Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen - Teil 1: Allgemeine Anforderungen) bei CENELEC eingebracht werden.