Optimierte Netzintegration von Windenergieanlagen mit FACTS-Eigenschaften in Verteilnetze gemäß der BDEW-Richtlinie "Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz"

Abstract:
Im Rahmen der Neufassung der BDEW-Richtlinie „Erzeugungsanlagen am Mittelspannungsnetz“ wurde für Windenergieanlagen (WEA) und Windparks eine Vielzahl von technischen und organisatorischen Neuerungen eingeführt. Durch die bis heute erzielte Weiterentwicklung der Kraftwerks- und FACTS-Eigenschaften von vollumrichterbasierten ENERCON-WEA stehen mittlerweile WEA zur Verfügung, die die Einhaltung dieser Netzanschlussregeln grundsätzlich sicherstellen können. Dies beinhaltet Technologien zur hochdynamischen Bereitstellung eines spannungsabhängigen Blindstroms während des Durchfahrens netzfehlerbedingter Spannungseinbrüche. Darüber hinaus stehen weitere Regelungskonzepte für ein Durchfahren ohne Stromeinspeisung zur Verfügung. Zu den neuen Anforderungen gehört auch die Bereitstellung von Blindleistung. Neue Steuerungssysteme für Windparks, wie die FCU Farm Control Unit, erlauben die flexible Umsetzung und Einhaltung der relevanten Netzanschlussrichtlinien. Dies schließt die Steuerung und Regelung der Wirkleistungsabgabe eines Windparks und den Austausch von Blindleistung mit dem Netz wahlweise im Rahmen einer Leistungsfaktor-, Blindleistungs- oder Spannungsregelung ein. Schnittstellen zur Anbindung an Netzleittechnik und Netzführungssysteme ermöglichen den verantwortlichen Verteilnetzbetreibern einen sicheren und optimalen Netzbetrieb. Auf dieser Basis kann eine optimierte Weiterentwicklung der elektrischen Energieversorgung im Hinblick auf den Ausbau erneuerbarer Energien und verteilter Erzeugung erfolgen.